Die Freie Demokratische Partei im Landkreis Gifhorn
1945/46 bis 2002

zurück zum Inhaltsverz. 6.0 Die Kreistagszeit vom 1. November 1972 bis zum 9. Juni 1974

Durch die Gebiets- und Verwaltungsreform im Lande Niedersachsen entstanden neue Verwaltungseinheiten, es wurde eine neue Kommunalwahl erforderlich.

Wen hatte zu der Zeit die FDP im Kreise und in den nun entstehenden Ortsverbänden zur Wahl zu stellen, wes Geistes Kinder waren diese eventuellen Bewerber, die sich da um Mitsprache und Mitwirken im Kreise bemühten?

Es ist einfach unmöglich, im Nachhinein jedes damalige Mitglied zu erwähnen und zu bedenken. Da manche nicht mehr hier oder überhaupt nicht mehr leben, kann man auch nicht mehr fragen. Aber an der Besprechung derer, die damals im Kreisvorstand und auch in ihren Ortsgebieten wirkten, lässt sich doch eine Grundsicht herstellen.

Kreisvorsitzender Hans-Günther Seifert, auch Vorsitzender im Stadtverband Gifhorn, war nach einem angefangenen Medizinstudium in seiner schlesischen Heimat in den 40er Jahren mit ca. 20 eingezogen worden. Er war Angehöriger einer Einheit der Waffen-SS, dort als Mediziner im Sanitätsdienst. 1945 Gefangennahme durch die Amerikaner im Kreis Gifhorn/Celle, enttäuscht von der Nazi-Ideologie, bedient von dem Krieg und seinen Folgen. Nun Tischlerlehre des bisherigen Leutnants, nach der Gesellenprüfung Studium für das Höhere Lehramt im naturwissenschaftlichen Bereich. Wenn es einen überzeugten Demokraten gab, kann man ihn so nennen.

Vom Krieg und der vorangegangenen Diktatur enttäuscht und entsetzt war ebenso sein Stellvertreter im Kreisvorstand Gerhard Jacob aus Steimke bei Hankensbüttel. Er arbeitete für die FDP aus der Überzeugung, den beiden großen Parteien eine dritte Stimme und Ansicht hinzufügen zu müssen. Wäre bei Günther Seifert noch eine gefühlsmäßige Beziehung zu militärischer Ordnung und preußischer Sparsamkeit mit entsprechender Disziplin zu denken, so bei den anderen nicht. In 20 Jahren wurden aber solche Gedanken nicht ausgesprochen oder gar vertreten, man stand aber für die guten preußischen Tugenden; natürlich nicht alle. Es war in der FDP Gifhorn nicht Thema.

Dem Vorstand gehörte in dieser Zeit als Schatzmeister Willi Perau aus Wahrenholz an, in der Hitlerzeit noch Kind gewesen. Schriftführerin war Ute Gehse, geborene Sander, die mit ihrem Mann, Dr. Meinhard Gehse, die FDP in Hankensbüttel vertrat. Ihr Vater war der frühere Landtagsabgeordnete der FDP aus Holzminden. Dr. Gehse war ein Studienfreund des späteren Bundeslandwirtschaftsministers Josef Ertl. Das hat auch in den folgenden Jahren dem FDP-KV geholfen. 2003 wurde Ute Gehses Bruder Hans-Heinrich Sander (FDP) im Niedersächsischen Kabinett Umweltminister.

Aus Gifhorn kam auch der Organisationsleiter Gerhard de Groot, ein rühriger junger Kaufmann, dessen großer Einsatz dem KV sehr zum Vorteil war. Ein Elternteil war holländischer Herkunft, daher vielleicht seine Neigung zu demokratischen Verhältnissen.

Alle sahen ihr Tun im Sinne von "frei" sein von Ideologien, frei für Gedanken in viele Richtungen, wenn sie nur den Mitmenschen dienten und sie von Bevormundungen unabhängig machten. Man war eigentlich eine ganz heterogene Gruppe, einig nur in der Ablehnung von Machtausübung und in der Bestrebung, unabhängig zu wirken.

In der Abbildung 8 sind vier der genannten Vorstandsmitglieder zu sehen, leider nicht mehr der vorherige Organisationsleiter Albert Wölfer, der in den 70er Jahren nach ganz hervorragender Arbeit für die FDP im Raume Wesendorf und Gifhorn verstarb.

Abbildung 7: Mitglieder des FDP Kreisvorstandes Gifhorn  1972. (Zum Abb.-Verzeichnis)

 

Im Zusammenhang mit den Gründungen der Ortsverbände, die bisher nur locker bestanden, kommt man auf einige der Namen immer wieder zurück.

Es gibt aus diesen Jahren in unseren Unterlagen keine Fotos oder Zeitungsartikel. Da wurde der Wahlkampf von den Beteiligten damals nicht so wahrgenommen. Mangels Geld und entsprechender Organisation konnte die FDP ohnehin nicht so recht „wahlkämpfen“.

In Gifhorn wurde klar an erster Stelle der Kreisvorsitzende Hans-Günther Seifert nominiert. Im Bereich Meinersen baten die FDP-Freunde, denen 1969 Werner Grusdt beigetreten war, sich als Kandidat für diesen Bereich zur Verfügung zu stellen. Er war hier durch seine Tätigkeit als Großhandelskaufmann im Zeitraum von 1951 - 1965 bei der Saatzucht Flettmar bekannt. Seit 1964 gehörte er bereits dem Gemeinderat Flettmar an. Nach absolviertem Lehramtsstudium war er bis 1973 Lehrer in Hohne bei Lachendorf. Man hatte ihn im Januar 1972 gerade zum Bürgermeister und Gemeindedirektor in Flettmar gewählt, er kannte sich in den Aufgaben und Problembereichen der Gemeinde aus. Vor allem waren ihm Haushaltsfragen geläufig, diese Dinge wurden in den Gemeinden oft nur bestimmten Verwaltungsleuten überlassen, an deren Zahlen zu zweifeln oder zu nagen die Kommunalpolitiker sich weitgehend nicht trauten. Das aber war sehr oft nötig. (Abbildung 8)

Abbildung 8: Wahlschrift von Werner Grusdt zur Kreistagswahl 1972. (Zum Abb.-Verzeichnis)

Die Kommunalwahl im Oktober 1972 ergab dann, obwohl man dachte, die FDP sei im Landkreis durch den Weggang der bisherigen Abgeordneten erledigt, immerhin zwei Sitze. Die neuen Kreistagsabgeordneten waren Hans Günther Seifert, Gifhorn, und Werner Grusdt, Flettmar. Beim ersteren hatte der Bekanntheitsgrad durch seine Tätigkeit als Oberstudienrat am Gymnasium und im Stadtrat gewirkt, aber auch die überzeugende Darstellung seines Wollens. Der zweite Abgeordnete war neben den beruflichen Tätigkeiten auch in Sportkreisen in seinem Bereich jedem bekannt, der dort mitwirkte.

Was war in dieser Zeit nun an wirkungsvoller Mitarbeit möglich? Es bestand von vornherein nicht eine Antipathie gegen CDU oder SPD, man kannte sich nur in Gifhorn mit Abgeordneten dieser Parteien genauer. Da es auch darum ging, keine Seite im Kreistag zu stark werden zu lassen, wurde eine Zusammenarbeit mit der SPD vereinbart. Sie überließ der FDP in wesentlichen Ausschüssen je einen Sitz, damit konnte man überall mitarbeiten und Einblick erhalten. Daneben gab es gemeinsame Fraktionssitzungen, in denen die FDP- Abgeordneten durch die genaueren Haushaltskenntnisse erheblich Einfluss hatten und das auch wirksam einsetzen konnten.

Natürlich bestimmte im Landkreis die CDU mit ihrer absoluten Mehrheit, dem dezenteren Wirken ihres Landrates und Oberkreisdirektors und dem weniger dezenten ihres Fraktionsvorsitzenden und einiger ihrer Abgeordneten – nicht aller.

Man kann nach 30 Jahren nicht mehr genau die Einzelprobleme jener Zeit nennen, immer aber war die Kreisumlage ein zentrales Problem, die ja auch wesentlich in das Wirken der Gemeinden eingriff. Es begann ebenfalls zunehmend die Einflussnahme auf die Gemeindeaufgaben durch freiwillige Übernahme von gewissen Aufgaben im Sport-, Kultur-, Jugend- und Schulbereich. Natürlich war auch der Bau von Kreisstraßen, Dorfgemeinschaftseinrichtungen und besonderen Plätzen von den Zuschüssen des Landkreises mit abhängig. Da war es schon nicht einfach, die CDU von Wünschen und Sichten der anderen zu überzeugen.

Bis auf wenige Vorfälle aber gab es einen annehmbaren Ablauf in den Sitzungen und im täglichen Miteinander.



Die Kreistagszeit vom 1. November 1972 bis zum 9. Juni 1974
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Wenn auch in der direkten politischen Arbeit nur in der Opposition mitgewirkt werden konnte, die sich in Vorschlägen und Anträgen abweichend von der CDU ausdrückte und natürlich weitgehend abgeschmettert wurde, so wurde das doch in der Bevölkerung verstanden. Der FDP-Kreisvorstand wurde nicht verändert, er arbeitete nach seinen Möglichkeiten, still und unverdrossen. 1974  waren in den beiden Jahren 100 neue Mitglieder eingetreten.

Hierdurch wurde zunehmend eine Erweiterung der Organisation notwendig, was in dieser Legislaturperiode durch Vorstand und Fraktion mit den Mitgliedern der Kreisbereiche eingeleitet oder verfestigt wurde. Sie wurden noch nicht so genant, waren aber Stadt- oder Ortsverbände von vielleicht zehn bis zwanzig Mitgliedern: Der Stadtbereich Gifhorn, der Bereich Hankensbüttel/Wittingen, der Bereich Wesendorf, der Bereich Meinersen.

Weniger eingerichtet waren schon das Boldecker Land, der Bereich Brome, der Bereich Isenbüttel, der Bereich Papenteich. Sassenburg war noch eher zu Gifhorn zu zählen.

Bei den letzteren Bereichen gab es zwar Mitglieder und vorher ja auch Kreistagsabgeordnete, sie gehörten aber eher locker dazu.

In dieser Zeit wurde durch den Vorstand der Kreisverband neu geordnet. Jetzt und gleich nach der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 bildete man überall in den neuen Gebietseinheiten Untereinheiten, Ortsverbände.

Soweit dort noch nicht bekannte Persönlichkeiten für die Sache standen, bemühte sich der Vorstand sehr darum.

Es gab in Hankensbüttel, um im Norden zu beginnen, den OV Hankensbüttel um Gerhard Jacob, Ute und Dr. Meinhard Gehse, Horst Wrede, Joachim Schiel, Harro Rotermund, H. Rodewald, Klaus Pape, Albert Meyer, das dienstälteste Mitglied Dr. Walter Langhoff [7], Friedrich Knigge, Reinhold Cloppenburg, Friedrich Dammann, Siegesmund Bütow.

In Wittingen gab es zu der Zeit und noch heute bekannt die Mitglieder Fritz Matzantke, Hermann Seipke, Heinrich Wesemann, Otto Wolter. Hier und woanders kamen bald andere dazu. Die oder den einen und anderen hat man, weil verzogen oder ausgetreten, eventuell vergessen.

Besonders aktiv war in dieser Zeit das Gebiet des OV Wesendorf mit und durch Albert Woelfer, Reinhard Buhr, Dieter Hartmann, Arno Karstädt, Alfred Marske, Gerhard Milter, Dieter Perau, Bernd Schiefelbein, Otto Wagner, Rolf und Jutta Wenzel.

 

Im Boldecker Land war die Persönlichkeit der bisherige Kreistagsabgeordnete und Bürgermeister Ernst Dieter Meinecke[8], dazu kam Joachim Langbein. Andere wie Hans Politz, Wolfgang Mayerhöfer und Annelie Oberdieck folgten später.

1972/1974 war der bisherige Kreistagsabgeordnete der FDP des Ortsverbandes Brome Heinrich Tietz bereits zur CDU übergetreten. Aber andere waren da und blieben, wurden zunehmend und entscheidend aktiv für die FDP. Es waren Wilhelm Steding, Siegfried Loeper, Jürgen Woltersdorff, Friedrich Schulze, Adolf Otto, Horst Mayer, Siegfried Masche und 1974 zusammen mit Heidrun und Adolf Bannier auch Günter Härting, Friedrich Wilhelm Jess, Willi Jürgens und Heinz Krüper. 1975 kam schon Willy Friedrich dazu, dann wurden es über 30.

Die ersten FDPler in dem Stadtverband Gifhorn, Hans-Günther Seifert, Wilhelm Beuch[9], Gisela und Dr. Hermann Warnecke wurden schon erwähnt. Aber weitere Mitglieder waren damals bekannt und wirkten für diese Partei, für eine dritte Stimme im öffentlichen Bereich. Da waren Ingeborg Schmidt, Schatzmeisterin und Geschäftsführer Gert de Groot, Heinrich Lüdde aus Kästorf, Elfriede Schiele, Eva Matthiesen. Besonders hervorzuheben aber ist Heinrich Beißner, der unschätzbare Arbeit für die Partei und ihren Aufbau leistete. Seine Tätigkeit in und mit der Presse ist auch in dieser Chronik enthalten, denn sehr viele Bilder und Berichte sind ihm zu verdanken. – Im Zeitabschnitt 1972 – 1974 gehörten aber auch schon Lilli Beyer, Dietrich Fischer, Günter Meinecke Heinz Wellmann aus Westerbeck, ab 1975 auch Otto Liedtke dazu. Mit Heinz Wellman war damals auch der Bereich des OV Sassenburg vertreten.

Kaum jemand aus dem Bereich Isenbüttel war nach dem Übertritt des Kreistagsabgeordneten Ernst Janze aus Edesbüttel in der FDP. Aus diesem Bereich war dem Vorstand aber durch das Sport- und Schützenwesen Otto Prüßner  aus Isenbüttel bekannt, der aber im politischen Umfeld bis dahin nicht tätig war. Nach mehrfachen Unterhaltungen mit Vorstandsmitgliedern traten er und Marie-Luise Schlag, Dieter Schlag, Hans-Heinrich Jahn, Ernst Knigge, Allenbüttel, Hans-Joachim Knoke und später weitere der FDP bei und bildeten den OV  Isenbüttel.

Zu der Zeit waren viele Altmitglieder des OV  Meinersen , die früher bereits erwähnt wurden, verstorben, verzogen oder ausgetreten. Aktiv waren aber noch Dr. Hermann-Dietrich Woebbecke aus Meinersen, Ernst Schlüter und Horst Jetschmann aus Päse, Otto Hacke, Ahnsen, Helga und Werner Grusdt aus Flettmar, dort auch Margarete Stock und Hans-Heinrich Baars, Carsten Hahn und Heinrich Pahlmann, in Müden Willi Rinke, Willi Schünemann aus Warmse, Heinrich und Elisabeth Grotewohl aus Böckelse.

Das Gebiet der SG  Papenteich  war für die FDP völlig unerschlossen. Zwar war seit 1973 Dr. Carl F.J. Walther schon Mitglied, dem KV Gifhorn aber ganz unbekannt. Wahrscheinlich wohnte er zu der Zeit nur im Papenteich, fühlte sich jedoch zu Braunschweig gehörig. 

In Meine war im öffentlichen Bereich, im Gemeinderat, im Feuerwehr- und Schützenbereich der führende Mann Reinhold Galda, der für die Liberalen große Sympathie hegte, sich aber erst 1976 für den Eintritt in die FDP entscheiden konnte. Er hat dann mit Dieter Effinghausen, Bürgermeister aus Eickhorst, und Albrecht Seyfried aus Wedesbüttel Entscheidendes für die freie und dritte Meinung im Papenteich geleistet.

Damit sind die zehn Gemeindeeinheiten genannt, die nach der Gebiets- und Verwaltungsreform im Landkreis Gifhorn entstanden waren, entweder als Einheits- oder als Samtgemeinden. Entsprechend war nun der Kreisverband Gifhorn der FDP in Ortsverbände unterteilt. Deren Vorstände waren für das politische Handeln im je eigenen Bereich zuständig, jedes einzelne Mitglied natürlich frei für sich selbst. Zwar richtete man sich gerne auch nach Vorgaben aus Bund, Land, Bezirk und Kreis, jeder aber, der im öffentlichen Bereich tätig war, weiß, dass die Sichten übergeordneter Stellen für den eigenen kleinen Abschnitt völlig ungeeignet sein können. Dann ist das Notwendige im eigenen Umfeld immer vorrangig gewesen und bleibt es.

Die Namen und Daten der Mitglieder sind einer späteren Liste des KV ( A 6 ) entnommen, eingefügt sind Angaben, an die man sich später noch erinnerte.



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6.2 Vorbereitung auf Kommunal- und Landtagswahlen 1974

1974 fanden neben der anstehenden Landtagswahl auch nach bereits 2 Jahren auf Grund der Gebiets- und Verwaltungsreform wieder Kommunalwahlen in Niedersachsen statt.

Aus dieser Zeit gibt es noch einige wenige Zeitungsausschnitte, die etwas über die Personen und Tätigkeiten der FDP und ihrer Mitglieder sagen und zeigen, wie man damals versuchte, die FDP-Absichten der Wählerschaft näher zu bringen. Es wird um Nachsicht gebeten, wenn diese Unterlagen nur wenige nennen, von anderen fehlen sie.

Einer der wenigen und ersten Regierungsmitglieder in Land und Bund, die auch den KV Gifhorn besuchten, waren damals Hans-Dietrich  Genscher, zu der Zeit Bundesinnenminister und für den BGS zuständig, und Rötger Groß , Innenminister im Lande Niedersachsen. Beide kamen im März 1974 hier her (Abbildung 10 ) und verbanden den Dienstbesuch beim Gifhorner Kommando des BGS mit Gesprächen und Anregungen bei den FDP-Freunden.

In diesem Jahr war im südlichen Kreisteil Gifhorns Werner  Grusdt  aus Flettmar auch Landtagskandidat. Einige Werbezettel und auch Zeitungsartikel zeigen, was zu der Zeit an Werbung geschah (Abbildung 9).

Abbildung 9 : Kandidatur von Werner Grusdt zur Landtagswahl 1974. (Zum Abb.-Verzeichnis)

Abbildung 10: Besuch von Hans-Dietrich Genscher beim KV Gifhorn 1974. (Zum Abb.-Verzeichnis)

Für den Kreistag kandidierte 1974 auch unter anderen ein gewisser Adolf  Bannier  aus Brome, noch nicht Mitglied der FDP. Das sollte in den kommenden Jahrzehnten noch Folgen haben!

Natürlich waren die Landtagskandidaturen im Kreisgebiet mit Hans-Joachim  Throl  aus Wolfsburg im Norden und Werner  Grusdt  im Süden eher nur symbolisch, man setzte sich ein, entwickelte eigene Gedanken zu den Problemen des Gebietes. Echte Chancen bestanden nicht, zumal die Kandidaten neue und junge Mitglieder ohne Aussicht auf Listenplätze waren.

Außerdem wurden sicherlich die großen Parteien von der Mehrheit gewählt; damit standen auch die Gewinner der Direktmandate fast fest.


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6.3 Die Geldmittel der FDP im Kreis

Wenn damals überhaupt über Geld in der FDP gesprochen wurde, so eigentlich nur bei besonderen Anforderungen wie etwa Wahlplakaten oder Werbung. Dann aber kam auch gleich die Feststellung, dass man in der Kreiskasse kaum etwas hatte.

Die Beiträge kamen von den Vertrauensleuten der Ortsverbände ( OV ) mit recht unterschiedlicher Gleichmäßigkeit. Manchmal sprangen in dringenden Fällen Vorstandsmitglieder mit einigen Beträgen ein – Spenden!

In späteren Jahren wird man feststellen, dass die regelmäßige Beitragsabführung ein ständiges Problem bleibt, aber es war doch alles zunehmend durchorganisiert.

Im KV war alles schwerer, denn er war von den Zahlungen der OV abhängig. Dem KV blieb von den Beiträgen der Mitglieder nur ein kleiner Betrag, Ein Großteil war an Bezirk (BV) und Landesverband ( LV ) weiterzugeben. Der OV hatte eher Geld, denn die Mitglieder zahlten nicht festgelegte Beträge. Einige gaben absichtlich höhere Beiträge, andere zahlten geringere.

Echte Probleme entstanden im KV trotz allem nicht aus einem sehr einfachen Grund. Kaum jemand, selbst der Kreisvorsitzende, beanspruchte Geld für die ehrenamtlichen Tätigkeiten. Nur ganz klare Kosten wie Porto, Telefon und andere beschlossene Ausgaben wurden ersetzt.



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