Die Freie Demokratische Partei im Landkreis Gifhorn
1945/46 bis 2002

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Schon am 30.09.2002 meldete die Aller-Zeitung, dass die FDP-Stadtspitze in Gifhorn aus der Partei austritt. Zunächst sicherlich schmerzhaft, weil neben den Initiatoren des Eklats auch altbewährte, langjährige Mitglieder der Partei den Rücken kehrten. Auch wenn der FDP-Kreisvorsitzende Klaus-Peter Fischer sich über den Austritt Hochs freute, so meldete die Zeitung schon am 02.10.2002: "Der Stadtverband der FDP hat aufgehört zu existieren". Das aber war nur teilweise richtig, denn der Kreisvorstand fand die Lösung für die erste Zeit, den Stadtverband Gifhorn mit den Ortsverbänden Wesendorf und Sassenburg zu fusionieren und durch den Kreisvorstand vorübergehend leiten zu lassen (Abbildung 39).

Abbildung 39: Meldung der Aller-Zeitung über den Austritt von Oswald Hoch und Claudia Fleige. (Zum Abb.-Verzeichnis)

Es geschah immer Neues, so wurde nach der Bundestags-Wahl die Landtagswahl in Niedersachsen am 02.02.2003 aktuell.

Natürlich beeinflusste die Spitze des Landes auch die Entwicklung im Landkreis Gifhorn. Landesvorsitzender Walter Hirche, Spitzenkandidat der FDP in Niedersachsen, der früher hier schon Wirtschaftsminister gewesen ist, wie auch in Brandenburg, besuchte die Kreishandwerkerschaft, unterstützte die Landkreiskandidaten Dr. Melanie Kieler (Gifhorn-Nord) und Thomas Wipper (Gifhorn-Süd) bei einem Info-Gespräch mit der Gruppe des Mittelstandes.

 

Abbildung 40: Diskussion über die Koalitionsaussage  zur Landtagswahl 2003. (Zum Abb.-Verzeichnis)

Nach den Haushaltsberatungen im Kreistag wurde festgestellt, dass die Kreisumlagesätze bei rund 54 %-Punkten liegen würden – für die FDP-Fraktion im Hinblick auf die damit verbundenen hohen Abgaben der Gemeindeverbände ein nicht zu vertretender Satz.

In Zusammenarbeit mit dem Kreisvorstand und den Landtagskandidaten war man sich einig, hier Wege zu suchen, die eine Verringerung ermöglichen. So fragte Kandidatin Dr. Melanie Kieler nach der Zulässigkeit dieser Höhe.

Jedenfalls aber will man sich im Januar/Februar 2003 beim Landkreis Osnabrück erkundigen, welche Voraussetzungen zu der dort günstigen Umlage von 42 % und der sinnvollen Sozial- und Beschäftigungslage geführt haben. Natürlich sind Kreise nie gleich, vielleicht aber findet man Grundlagen für Verbesserungen.

Der OV Hankensbüttel veranstaltet seit Jahrzehnten im Januar das bekannte "Grünkohlessen" im Vorfeld der Landtagswahl. Neben der Vorstellung und dem Gespräch mit den beiden Landtagskandidaten war für Fragen der Landwirtschaft der stellvertretende Landesvorsitzende Heinrich Sander aus Holzminden anwesend. Er ist der Schwager des OV-Vorsitzenden Dr. Meinhard Gehse. Das Thema "Politik für den ländlichen Raum" konnte er als aktiver Landwirt und Rektor sehr gut und sachgerecht bedienen. Ihm zur Seite war Detlef Kleinert aus Hannover, früher MdB, der diese Veranstaltung über Jahre begleitete.

Am 09.01.2003 informierte die stellvertretende Kreisvorsitzende und Kandidatin Dr. Melanie Kieler die Presse, dass sie eine Koalitionsaussage der FDP des Kreisverbandes Gifhorn zugunsten der CDU fordert. Auf dem dazu eingeladenen außerordentlichen Kreisparteitag am 10.01.2003 im Deutschen Haus in Gifhorn gab es lange, emotionsgeladene, aber sachliche Diskussionen. Darin wurden natürlich wieder alle sachlichen und taktischen Überlegungen dargelegt. Man war schließlich der Meinung, bei passendem Wahlausgang käme man mit der CDU besser klar, legte aber Wert auf die Bedingung, die Koalitionsgespräche müßten die FDP-Richtung sachlich und personell enthalten und bestätigen. (Abbildung 40)

Schließlich machte Adolf Bannier sogar den Vorschlag, die aus Brome kommende Landtagskandidatin Dr. Melanie Kieler als Ministerin vorzusehen. Das aber war eben nur ein persönlicher Vorschlag ohne Kreisvorstandbeschluss, der in einem Brief an den Landesvorsitzenden Walter Hirche geäußert, aber eben prompt von der Aller-Zeitung am 13.01.2003 in einem Artikel erwähnt wurde.

Am 15.01.2003 enden diese Aufzeichnungen. Die Absicht bleibt, frühere Ereignisse und Daten und Namen etwas wach zu halten.

Jeder, der Ergänzungen bringen kann, ist dazu aufgefordert. Es wurde nicht wissenschaftlich recherchiert oder auf Vollständigkeit hin gesucht. Ganz bestimmt finden sich bei etwas jüngeren Mitgliedern noch viele weitere Unterlagen. Sie sollte man hinzufügen. Der Hinweis wird wiederholt, man möge jemanden um weitere kontinuierliche Aufzeichnungen der Ereignisse bitten, denn all die Einzelheiten eines Geschäftsjahres im Kreisverband geraten sonst unweigerlich in Vergessenheit.

Den Einwohnern des Landkreises Gifhorn bleibt zu wünschen, es mögen sich immer noch mindestens drei demokratische Parteien erhalten, die wechselnde Mehrheiten bringen und so die demokratische Absicht verwirklichen, die Wünsche und Bedürfnisse aller Gruppen zum Tragen zu bringen.



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